Bei der Sanierung von Holztram- oder Holzbalkendecken geht es in erster Linie um den nicht oder nur gering vorhandenen Schallschutz.
Die Sanierung einer solchen Decke ist in jedem Fall mit einem hohen Arbeitsaufwand verbunden.
Holzbalkendecken haben eine jahrhundertelange Tradition und wurden noch bis in die 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts ganz selbstverständich gebaut. Im Gegensatz zu Kellerdecken, die aufgrund der dort herrschenden Feuchtigkeit lieber als Gewölbe gemauert wurden. Dann, in späteren Jahren, wurde oft abgehängt oder mit Trockenbau versteckt. Und im Zuge von Altbausanierungen kommen die guten alten Balken dann wieder zum Vorschein.
Zustand: Unsicher
Um an die Balken und deren Zustand zu kommen, muss zuerst freigelegt werden. Hier sollten Sie aber gut abwägen, wie viel freigelegt wird, da die meisten Füllschüttungen auch nach mehreren Jahrzehnten noch in einem sehr guten Zustand sind. Die Balken selbst werden dann wie die Balkenköpfe auch auf äußere Schäden, auf Insektenbefall (Spuren und Nistplätze), Feuchtigkeit etc. untersucht werden. Ziel ist es, aus den Balken wieder sichere, tragfähige und statisch einwandfreie Bauteile zu machen.
Nachdem die alte Deckenverkleidung entfernt wurde, kommt oft eine zwar urige und schöne, aber alles andere als sichere Decke zutage. In Sachen Trittlast, Hängelast, Schall- und Brandschutz haben diese alten Decken teilweise wenig mit den heutigen Baustandards zu tun. Dazu kommen dann oft noch Materialmängel, die zusätzliche, schwerwiegende Auswirkungen auf die Tragfähigkeit und Statik der gesamten Decke haben. Zur Reparatur sollten Sie unbedingt einen Fachmann hinzuziehen!
Hauptarbeitsschritte und -bereiche
Bevor Sie sich an die Freilegung der Holzbalken machen, werden die Balkenköpfe kontrolliert. Sie sind Gradmesser für den Sanierungsaufwand. Sind die Balkenköpfe also in einem noch guten, unbeschadeten Zustand, können Sie davon ausgehen, dass das gleiche auch für die Balken selbst gilt. Finden Sie hingegen ausgefranstes oder vermodertes Holz, starke Verstaubungen, einen Schädlingsbefall oder Schimmel, sind die Balkenköpfe auf jeden Fall auszutauschen und die Balken nur nach eingehender fachlicher Begutachtung weiterverwendbar.
Welchen Schaden wie beheben?
Ob ein Holzbalken renoviert bzw. saniert werden kann, oder aber nur noch der Abriss bleibt, hängt von der Art der Schäden ab. Werden Brüche, Risse oder auch Löcher entdeckt, so können diese zugespachtelt werden. Auch kann mit Hilfe von Brettern oder Leisten gearbeitet werden. Bei gröberen Schäden, wie Rissen bis in die Balkenmitte oder starken Vermoderungen bleibt kein anderer Weg als der Abriss.
Restaurieren ist nicht sanieren
Im Gegensatz zum Sanieren geht es beim Restaurieren von Holzbalkendecken um die Optik. Die Balkendecke soll möglichst in den Originalzustand versetzt werden, die ursprünglice Oberfläche wieder hergestellt und geschnitzte Verzierungen reproduziert werden.
AutorIn: Veronika Kober
Quelle: wohnnet.at